Juni 1959, TT Isle of Man
Honda kommt auf die Isle of Man mit 5 Fahrern, 4 Japaner und ein Amerikaner. Sie bringen fünf 125er Renn- und vier Trainingsmotorräder, zzgl. genug Ersatzteile und Werkzeuge, um einen autarken Workshop einzurichten - ein sehr professioneller Auftritt.
Die Fahrzeuge, mit der Typenbezeichnung RC142, haben offene Wirbelsäulen Rahmen, der Motor ist ein tragendes Teil, mit führender Lenker-Vorderachse und Hinterradschwinge. Der unter 6 Grad leicht nach vorn geneigte DOHC Zweizylinder Viertakt-Motor, wird durch eine vertikale Welle mit Kegelzahnrädern auf der linken Seite des Motors angetrieben, und steuert von dort mit Zahnrädern die Nockenwellen.
Es gibt zwei Ventile pro Zylinder, wie dies deutlich aus der Lage der Zündkerzen, in dem Bild zu sehen ist. Während des Trainings wird deutlich, dass es den Motoren an Leistung fehlt, kurzerhand werden Vierventilköpfe aus Japan eingeflogen. Bohrung und Hub sind 44 x 41 mm und haben eine Kapazität von 124,6 cm³. Mit einem Verdichtungsverhältnis von 10,5: 1 entwickelt der Motor 18,5 PS bei 13.000 Umdrehungen pro Minute; Maximaldrehzahl ist 14.000. Der Ventilwinkel beträgt 40 Grad für die Einlaßventile und 44 Grad für die Auslaßventile; Zündkerzen für die Vierventilköpfe sind 10 mm. Die Gemischaufbereitung erfolgt durch Keihin Flachschieber-Vergaser mit Fernschwimmerkammern. Die Zündung erfolgt durch einen über die Einlass-Nockenwelle angetriebenen Magneten. Die Schmierung erfolgt durch Nasssumpf-System, mit 2 Liter Öl. Das Getriebe hat 6 Gänge, und das Gesamtgewicht des Motorrades beträgt 87 kg. Der Radstand ist 1265 mm. Die Rennen beenden die Motorräder mit den Plätzen 6., 7., 8. und 11., Honda gewinnt den Teampreis. Das Rennen hat bewiesen, dass die Honda zuverlässig, aber noch nicht schnell genug, waren. Wie hätte es wohl ausgesehen, wenn europäische Top-Fahrer, die auch mit dem TT Kurs vertraut sind, die Motorräder gefahren hätten?
Nach dem Rennen zog sich das Honda-Team nach Japan zurück, nachdem man für diesen Trip mehr investiert hatte, als so manch anderer Hersteller für eine ganze Rennsaison.